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Fliegenfischen in Brandenburg Mein Tag auf Barsch, Hecht & Zander
Wenn ich in Brandenburg unterwegs bin, fühlt es sich jedes Mal an, als würde ich in eine andere Welt eintauchen. Die großen Seen, die klaren Kanäle, die alten Havelarme jedes Gewässer hat seinen eigenen Charakter. Und egal ob früh am Morgen, wenn der Nebel noch knapp über dem Wasser schwebt, oder spät am Abend, wenn das Licht weich wird: Hier draußen ist die Zeit für mich.
Meine Wahl der Spots
Heute hab ich mich an einen typischen märkischen See gestellt. Flache Krautkanten, einige Seerosenfelder, dazwischen kleine Sandflächen genau die Art von Struktur, auf die ich es beim Fliegenfischen abgesehen habe.
Besonders im Sommer halten sich die Barsche gerne an Übergängen zwischen Kraut und freiem Wasser auf, während die Hechte eher im Deckungskraut lauern. Zander findet man meist tiefer aber manchmal ziehen sie abends ganz flach.
Ausrüstung & Fliegen, auf die ich setze
#6er Rute für Barsch und mittlere Streamer
#8er Rute für starke Hechte und große, voluminöse Muster
Und egal was passiert Stahl oder Titanvorfach ist Pflicht. Wenn’s einen Hecht erwischt, will ich den Fisch nicht mit einem Streamer im Maul verlieren.
Barsche Energie pur
Als ich die ersten Würfe mache, spüre ich sofort dieses vertraute Gefühl: Die Schnur lädt sich auf, der Streamer landet weich zwischen zwei Krautfeldern, ich lasse ihn kurz absinken und fange an, ihn in kurzen, nervösen Zügen einzustrippen.
Keine fünf Würfe später: Tock! Tock!
Typischer Barschbiss. Ein kleiner Trupp muss direkt unter mir gestanden haben. Die Barsche hier in Brandenburg sind oft neugierig und genau deshalb liebe ich sie auf die Fliege. Schnelle Reaktionen, schnelle Drills, einfach Spaß.
Hechte die Könige des Hinterhalts
Für die Hechte wechsel ich an eine Stelle, wo das Kraut dichter steht und ein kleiner Schilfgürtel ins Wasser ragt. Perfekter Jagdplatz. Ich werfe einen größeren, hellen Streamer aus. Zwei Stripps… drei… Dann sehe ich ihn nur schemenhaft: ein dunkler Schatten löst sich aus dem Kraut.
Beim nächsten Zug knallt er drauf die Attacken der Hechte sind einfach unvergleichlich. Diese Mischung aus Kraft und Überraschung macht für mich den Reiz aus.
Der Fisch geht ins Tiefe, schüttelt den Kopf, zieht quer ein typischer Brandenburg Hecht. Nicht der größte, aber absolut würdig.
Zander Der stille Bonus
Zander auf die Fliege bleiben für mich immer ein kleines Wunder. Ich fische sie meist abends, wenn das Licht fast weg ist. Langsame, gleichmäßige Führung, den Streamer tief halten viel Gefühl ist gefragt. Und manchmal kommt dieser wunderbar schwere, dumpfe Einschlag. So wie heute: ein kurzer Widerstand, dann zieht etwas tief und ruhig weg. Kein spektakulärer Kampf, aber ein unglaublich schönes Gefühl, weil’s einfach nicht oft passiert.
Mein Fazit des Tages
Brandenburg hat mich wieder begeistert. Die Vielfalt der Gewässer, die Schönheit der Natur und die Möglichkeit, drei völlig unterschiedliche Raubfische mit der Fliege zu fangen das gibt’s nicht überall.
Für mich ist Fliegenfischen hier mehr als nur Angeln: Es ist Ruhe, Spannung, Überraschung und Naturerlebnis in einem.